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«Ich interessiere mich mehr dafür, wie etwas konfiguriert wird, damit ein Programm überhaupt läuft»

02. Mai 24

Nicola Baumeler ist derzeit im 3. Lehrjahr zum Informatiker EFZ in der Fachrichtung Plattformentwicklung. Er absolviert seine Lehre bei der Firma Bithawk in Sursee, ist wohnhaft in St. Erhard und spielt in seiner Freizeit Posaune, auch in der Musikgesellschaft.


Nicola, wenn du zurück an deine obligatorische Schulzeit denkst, was hat dich schlussendlich dazu bewogen, eine Lehre zum Plattformentwickler in Angriff zu nehmen?

Ich wusste schon relativ bald, dass ich lieber einen Büro-Job erlernen möchte und mich nicht unbedingt für einen handwerklichen Beruf interessiere. In meiner Freizeit habe ich auch vor der Lehre schon gerne mit Computern gearbeitet. Ich habe dann verschiedene Schnupperlehren absolviert und mir so ein Bild vom Beruf des Informatikers gemacht. Auf diese Weise war mir auch rasch klar, dass ich nicht unbedingt programmieren möchte, sondern dass ich mich mehr dafür interessiere, wie etwas konfiguriert wird, damit ein Programm überhaupt läuft. Ich fand es spannender, etwas über die Hintergründe von bestimmten IT-Prozessen zu erfahren, als der effektive Prozess an sich.



Du hast es erwähnt – Technik hat dich auch vor der Lehre schon interessiert. Hat dir dieses Interesse dabei geholfen, in der Lehre Fuss zu fassen?

Auf jeden Fall – aber ich glaube, es ist bei jeder Lehre hilfreich, sich vorgängig schon etwas mit der Thematik des Berufs auseinander zu setzen. Vielleicht hatte ich durch meine eigenen Erfahrungen aus der Freizeit auch schon die ein oder anderen Vorkenntnisse in diesem Bereich.


Haben dir vielleicht auch andere persönliche Stärken dabei geholfen, dich in der Lehre zum Informatiker EFZ Plattformentwicklung zurecht zu finden?

Ich bin grundsätzlich nicht so schlecht beim Lösen von Problemen. Dass das dann auch ein so grosser Teil meines Jobs sein wird, die «Problemlösung» aller Art, war mir anfangs gar nicht so bewusst. Dementsprechend hilft es auch, wenn man weiss, wie man am schnellsten zu den richtigen Informationen kommt, recherchiert oder auch offen dafür ist, sich mit den Teamkameraden auszutauschen, um die richtige Herangehensweise bei einer Herausforderung zu finden.


Inwiefern wurden deine Erwartungen an deine Ausbildung bisher bereits erfüllt oder sogar übertroffen?

Zu Beginn hatte ich ehrlich gesagt nicht viele Erwartungen. Ich hatte vor allem die Vorstellung, dass ich dann zum Ende der 4-jährigen Lehre auf jeden Fall wissen werde, wie das alles funktioniert in der Informatik. Ich war dann doch überrascht, wie breit das Spektrum an Themen eigentlich ist, mit denen man in der Lehre zum Plattformentwickler konfrontiert wird. Ausserdem war ich überrascht, wie schnell man tatsächlich für Kunden und an echten Fällen arbeiten kann und nicht nur in «Testumgebungen» übt.



Wie ist der Ablauf der Lehre bei dir ganz konkret gestaltet?

Bei uns beginnt man im ersten Lehrjahr in der Reparatur-Abteilung und beschäftigt sich z.B. mit Server- oder Clientreparaturen – das sind Notebooks oder Desktops. Das ist zwar noch nicht spezifisch für die Ausbildung zum Plattformentwickler, aber es ist auf jeden Fall ein guter Start in die Lehre. Ich habe so auch die offizielle HP-Zertifizierung machen können. Danach ging’s für mich weiter ins Team, das KMU betreut und anschliessend in das ServiceDesk, welches First Level Support betreibt. Im nächsten Team, das bei uns «Datacenter Operations» heisst, ging es dann schon um die Betreuung von grösseren Kunden und um den Second Level Support. Der nächste Schritt führt bei uns dann in die jeweiligen Spezialisten Teams, wo es dann in jedem Team um andere konkrete Themen wie Cloud-Lösungen, Network, Security und so weiter geht. Im letzten Lehrjahr kann ich mich dann noch entscheiden, in welchem Spezialisten Team ich mich noch weiter spezialisieren möchte und in welchem Bereich ich damit auch meine IPA (individuelle praktische Arbeit) durchführen will.


Gibt es ein Projekt, das dir während deiner Lehre bislang besonders gut gefallen hat?

Bei uns intern wurde im Rahmen eines Projekts ein Team aufgeteilt in zwei neue Teams. Dort durfte ich sehr aktiv mitwirken und mir all die Gedanken dazu machen, was organisatorisch und technisch bei dieser Aufteilung dahintersteckt. Ich durfte dort sehr viele Aspekte selber machen und habe so auch einmal mehr gesehen, wie viel bei so einer Umstrukturierung eigentlich berücksichtigt werden muss, vor allem auf technischer Ebene.



Wie würdest du den Beruf des Informatikers EFZ in der Fachrichtung Plattformentwicklung in einem einfachen Satz deinen Freunden gegenüber beschreiben?

Denjenigen gegenüber, die nicht speziell etwas über mein Metier wissen, sage ich oft: Wir Plattformentwickler sind dafür zuständig, dass all die Geräte, Anwendungen und technischen Hilfsmittel, die sie für ihre Arbeit nutzen, überhaupt eine Grundlage haben, um zu funktionieren.


Hand aufs Herz – wie stark begleitet dich dein Beruf auch im privaten Umfeld? 

Bei vielen Themen, die mich auch schon vor der Lehre interessiert haben, verstehe ich natürlich mittlerweile viele Zusammenhänge und Hintergründe besser. Das merkt auch mein Umfeld und dank meiner Berufslehre bin ich bei meinen Freunden und Familien auch zu einer Anlaufstelle geworden, wenn mal etwas nicht funktioniert. Aber auch wenn es um Neuanschaffungen geht, werde ich immer wieder nach einer Meinung gefragt oder um Unterstützung beim Aufsetzen und Einrichten gebeten. Ich glaube auch, dass ich mit meiner Fachrichtung der «Plattformentwicklung» oft nahe an den Themen dran bin, die auch zuhause wichtig sind, wie zum Beispiel die Anwendung von Microsoft 365 oder ähnliches.


Hast du bereits Ideen, Ziele und Träume, wie es nach deiner Berufslehre weitergehen soll?

Aktuell weiss ich noch nicht, ob ich danach studieren oder eine Passerelle machen möchte. Aber ich möchte mich danach sicher noch weiter in einem bestimmten Themengebiet spezialisieren. Es ist meiner Meinung nach zwar schon cool, wenn man über viele Aspekte Bescheid weiss. Aber ich persönlich sehe mich eher als Spezialist in einem Thema, in das ich dann voll eintauchen kann und gut darüber Bescheid weiss. Die ganze ICT-Welt entwickelt sich sowieso sehr schnell weiter, so dass es dann vermutlich schwierig ist, in dem ganzen Spektrum immer aktuell und auf dem Laufenden zu bleiben.


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Nicola Baumeler

Lernender Informatiker EFZ Plattformentwicklung


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