Von der Hebamme zur Wirtschaftsinformatikerin
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Ein gelungener Quereinstieg in die Wirtschaftsinformatik

Von Marina Schulz | 24.10.2023
Stefanie Siegenthaler (32) hat am IBAW das Studium Dipl. Wirtschaftsinformatiker*in HF mit Bestnote abgeschlossen. Ihre Geschichte ist alles ausser gewöhnlich. Im Interview erzählt uns Stefanie, wieso sie ihre Karriere als Hebamme an den Nagel gehängt hat und was Büroarbeitszeiten damit zu tun haben.

Stefanie Siegenthaler, Projektmitarbeiterin beim KSA

 

Stefanie, du hast 2014 deine Ausbildung als Hebamme abgeschlossen. Wie bist du mit der Wirtschaftsinformatik in Verbindung gekommen?

Nach meiner Ausbildung habe ich als Hebamme am Luzerner Kantonsspital gearbeitet – während drei Jahren abwechselnd im Gebärsaal und auf der Schwangerenabteilung. Eines Tages habe ich einen Aufruf gelesen, dass eine Hebamme für die Einführung des neuen amerikanischen Klinikinformationssystems gesucht wird. Da ich auch eine war, die über das aktuelle Klinikinformationssystem gewettert und einige Ideen für die Verbesserung hatte, wollte ich diese Chance ergreifen und selbst am neuen System mitarbeiten. Und ganz ehrlich: Auch die Büroarbeitszeiten klangen sehr verlockend. Gesagt, getan. Nach ein paar Wochen sass ich im Flieger nach Amerika für die Schulung beim Hersteller. Dabei habe ich das erste Mal «richtige» Informatikluft geschnuppert.

Wie ging es nach der Schulung weiter?

Während der folgenden zwei Jahre durfte ich das geburtshilfliche Modul parametrieren. Dafür war ich sowohl mit dem Fachbereich wie auch mit dem Lieferanten des Systems in engem Austausch. Einerseits gefiel mir, mein geburtshilfliches Fachwissen einzubringen. Andererseits konnte ich auf der technischen Seite viel dazulernen und umsetzen. Da wurde mir klar: Ich kann mir vorstellen, dies länger als nur für die Projektdauer zu machen. Also schaute ich mir verschiedene CAS an. Doch keines passte für mich. Eine Arbeitskollegin schlug mir dann das Wirtschaftsinformatikstudium vor. Sie selbst studierte zu dieser Zeit in diesem Studiengang. Und auch ich war davon begeistert. Also überlegte ich nicht mehr lange, suchte mir einen geeigneten Anbieter und startete kurz nach dem Go-live des Klinikinformationssystems mit dem Studium am IBAW – selbstverständlich ohne Unterricht am Samstag, da ich jetzt ja die Wochenenden endlich frei hatte.

Vor welcher Herausforderung hattest du am meisten Respekt?

Für mich war das Wirtschaftsinformatikstudium eigentlich der logische Schritt nach der Erfahrung im Projekt. Der grosse Sprung ins kalte Wasser war für mich der Wechsel von der Hebamme in das Projektteam. Ich wusste nicht genau, was mich da alles erwartete und ob es mir gefallen würde. Zum Glück tat es das.

Was fasziniert dich an der Wirtschaftsinformatik, dass du dafür sogar deinen alten Job aufgegeben hast?

Mich fasziniert am meisten, wie ich den Drehpunkt zwischen zwei ganz unterschiedlichen Welten sein kann: Auf einer Seite bin ich im Gesundheitswesen tätig und auf der anderen Seite ist die komplexe Technik. Ich finde es spannend, Lösungen für die Anforderungen aus den Fachbereichen zu entwickeln – und dann zu sehen, wie diese die Abläufe deutlich vereinfachen können.

Du arbeitest aktuell als Projektmitarbeiterin am Kantonsspital Aarau. Wie sieht dein Berufsalltag aus?

Ich darf die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 bei verschiedenen Projekten unterstützen. Da mir hier das Fachwissen bezüglich Rettungsdienst und Disposition fehlt, arbeite ich eng mit der Leitung der SNZ zusammen. Mein Part ist vor allem die technische Umsetzung – sei dies die Parametrierung der neuen strukturierten medizinischen Notrufabfrage, das Erstellen von Spezifikationen oder die Digitalisierung verschiedener Prozesse, um nur einige Aufgaben zu nennen. Im Arbeitsalltag hilft mir das Wissen aus dem Studium sehr. Zu verstehen, wie Datenbanken funktionieren, Geschäftsprozesse optimiert werden können, eine Beschaffung abläuft oder wie Kennzahlen für die Unternehmensführung verwendet werden, erlaubt es mir, effizienter und zielgerichteter zu arbeiten. Denn inzwischen habe ich ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge entwickelt.

Das klingt spannend, aber auch komplex. Würdest du deinen Weg nochmals genau so einschlagen und das Studium in Angriff nehmen?

Absolut. Ich kann ein Studium im Bereich der Wirtschaftsinformatik  beim IBAW auf jeden Fall empfehlen. Das im Studium vermittelte Fachwissen wurde immer in einen praxisbezogenen Kontext gesetzt. Dadurch wird es unmittelbar im beruflichen Alltag anwendbar. Darüber hinaus eröffnet das Studium eine Vielzahl von Türen, da die beruflichen Perspektiven nach dem Abschluss äusserst vielfältig sind.

Neugierig?

Hier geht’s zu unseren Angeboten im Bereich Wirtschaftsinformatik. Studiengangsleiter Chris Falk sagt: «Der umfassende und praxisorientierte Ansatz ist für uns enorm wichtig, damit unsere Absolventinnen und Absolventen in der komplexen Geschäftswelt sinnvolle und nachhaltige Lösungen erarbeiten können!»

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Autorin
Marina Schulz
Marketing/Kommunikation